Mir fällt momentan nur dies hier ein:
Du kommst heim von der langen, anstrengenden Reise,
Schließt die Wohnungstür auf, gehst in die Küche und machst leise
Das Radio an, läßt dich auf einen Stuhl fall‘n ganz benommen,
Du bist noch gar nicht so richtig angekommen.
Du blätterst in der Post, der Radiomann verspricht den Kids
Gebetsmühlenartig die größten Hits
Und die coolsten Oldies der letzten 200 Jahre
Und sie dudeln dich zu mit der immer gleichen Meterware
Wie von Helsinki bis hinunter nach Kampala,
Von links nach rechts über die ganze Radioskala
Und du merkst erst beim Verkehrslagebericht:
Dies ist das Land, in dem man angeblich deine Sprache spricht!
Doch du bist heimatlos,
Belogen,
Betrogen,
Übern Tisch gezogen,
Wie von ‘nem schwarzen Loch aufgesogen.
Heimatlos,
Abgezockt,
Trocken gedockt,
Schwer geschockt,
In die Falle gelockt,
Und wie ein Schaf an den Hinterbeinen angepflockt.
Ein blödes Gefühl,
Du findest kein Asyl,
Du bist nackt und bloß,
Heimatlos.
(
Reinhard Mey - "Heimatlos" )
Lieber Volker,
ich werde das Radio nicht mehr anschalten - nicht zu hr3 und wie bisher auch nicht zu den anderen Wellen, die Menschen wie Deine Hörer verachten. Ich werde aber hier regelmäßig reinschauen, ob und wie es weitergeht.
Hab Dank für die vielen schönen Stunden, die mir Nahrung für die Seele waren. Laß Dich nicht verbiegen auf der Suche nach einem neuen Platz für Deine akustische Welt. Mach es nur, wenn es wirklich der Kramladen bleibt.
Dir alles Gute,
Christian